Sicherheitsbeschlag ABC

Was ist ein Schutzbeschlag und welche Arten gibt es? In unserem Artikel bringen wir Licht ins Dunkle und beantworten unter anderem auch diese Fragen. Zudem erläutern wir die unterschiedlichen Schutzklassen und was es beim Einbau zu beachten gibt.

Sicherheitsklassen

Sicherheits- oder Schutzbeschläge sollen die Mechanik eines Profilzylinders gegen Einbruchsversuche schützen. Dazu wird in der Regel eine Zylinderabdeckung bzw. ein Ziehschutz verwendet. Durch die Verwendung eines hochwertigen Sicherheitsbeschlages lässt sich auch ein weniger hochwertiger Schließzylinder aufwerten und sicherer machen. Diese Beschläge werden nach der der deutschen Norm DIN 18257 klassifiziert und in Schutzklassen eingeteilt:

  • DIN 18257 Klasse ES0 oder EN 1906 Klasse 1 = geringe Einbruchhemmung
  • DIN 18257 Klasse ES1 oder EN 1906 Klasse 2  = mäßige Einbruchhemmung
  • DIN 18257 Klasse ES2 oder EN 1906 Klasse 3  = starke Einbruchhemmung
  • DIN 18257 Klasse ES3 oder EN 1906 Klasse 4  = extreme Einbruchhemmung
Ein solcher Beschlag besteht in der Regel aus einem Innenschild, einem Außenschild und Verbindungsschrauben. Innen kommt zumeist ein Drücker, außen ein feststehender Knopf oder Griff zum Einsatz.

Hinweis: Beachten Sie, dass auch Sicherheitsbeschläge ohne Zylinderabdeckung dieselbe Sicherheitsklasse erfüllen können, wie ein Produkt mit einer solchen Abdeckung! Wir empfehlen allerdings in jedem Fall den verbauten Schließzylinder gegen einen mit einer höheren Sicherheitsklasse auszutauschen. So kann auch ohne Abdeckung das Maximum an Sicherheit gewährleistet werden.

Verwendete Materialien

Wie auch in anderen Bereichen der mechanischen Sicherheitstechnik ist auch bei Sicherheitsbeschlägen das verwendete Material ausschlaggebend!

Schilde müssen daher aus gehärteten Stahl bestehen, um Anbohrversuchen zu widerstehen, in Schutzklasse ES 1 und ES 2 im Bereich um den Profilzylinder, in ES 3 das gesamte Schild. Schutzbeschläge müssen auch gegen Abschlagversuche schützen: im Prüflabor muss der Beschlag bei bis zu zwölf Schlägen mit einem Meißel seine Funktion behalten. Die hochfesten Verbindungsschrauben sind besonders wichtig: Sie müssen die beiden Schilde fest miteinander verbinden, ohne zu reißen. Deshalb dürfen sie nicht gegen beliebige andere Schrauben ausgetauscht werden.

Schutzrosetten

Schutzrosetten sollen analog zum Schutz- oder Sicherheitsbeschlag gegen Einbruchsversuche schützen. Diese werden ebenfalls nach DIN 18257 klassifiziert und sind in ihren Klassen ebenfalls ähnlich zum Schutzbeschlag:

  • ES0 oder 1 = geringe Einbruchhemmung
  • ES1 oder 2  = mäßige Einbruchhemmung
  • ES2 oder 3  = starke Einbruchhemmung
  • ES3 oder 4  = extreme Einbruchhemmung

Eine Schutzrosette besteht aus den folgenden Bauteilen:

  • Außenrosette
  • Innenrosette
  • Verbindungselemente zwischen Außen- und Innenrosette
  • Gegebenenfalls Türdrücker oder feststehender Knopf oder Stoßgriff (Griffplatte) an der Außenrosette
  • Gegebenenfalls zusätzliche Abdeckung des Profilzylinders einschließlich Zylinderkern (Zylinderabdeckung)

Hinweis: Sollte Ihr Profilzylinder ohne einen Ziehschutz ausgestattet sein, so muss die Schutzrosette über eine Zylinderabdeckung verfügen um die jeweilige DIN Norm zu erfüllen.

Wie Wir bereits in unserem Artikel „Profilzylinder richtig messen“ thematisiert haben, gibt es beim Einbau einiges zu beachten. So muss darauf geachtet werden, dass die Dicke des Außenschildes bzw. der Außenrosette so gewählt wurde, dass der aus dem Schlosskasten herausragende Teil des Profilzylinders abgedeckt ist. Seine Oberfläche darf maximal 3 mm gegenüber der Oberfläche des Außenschildes vorstehen. Nur so kann ein optimaler Einbruchschutz gewährleistet werden.

Denken Sie immer daran: Ihre Hausabsicherung ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied!

– Ihr P&P Team –